Wie der Arzt eine Herzschwäche feststellt

Atemnot, geschwollene Beine und Erschöpfung sind typische Anzeichen für eine Herzschwäche. Ob aber tatsächlich eine solche Erkrankung vorliegt, kann der Arzt erst nach einer Reihe von Untersuchungen sagen.

Leiden sie häufiger an Atemnot? Müssen Sie beim Treppensteigen oder beim Spaziergang Pausen einlegen? Rauchen Sie? Müssen Sie nachts häufiger Wasserlassen. All das sind Fragen, die Ihr Arzt bei Verdacht auf eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) stellen wird. Nach der Aufnahme Ihrer Krankengeschichte (Anamnese) folgen dann verschiedene körperliche Untersuchungen. Der Arzt wird überprüfen

  • Ihre Beine geschwollen sind
  • die Halsvenen geschwollen sind, wenn der Oberkörper um 45 Grad hochgelagert wird und
  • Sie beim flachen Liegen in Atemnot kommen.


Diese Untersuchungen erlauben erste Rückschlüsse über das Vorliegen und die Schwere einer Herzinsuffizienz.

Die verschiedenen Schweregrade einer Herzinsuffizienz

Mediziner unterscheiden bei einer Herzinsuffizienz fünf Schweregrade. Diese Stadieneinteilung wurde von der New York Heart Association (NYHA) entwickelt:

Stadium I: keine Beschwerden wie Luftnot und Schwäche bei normaler Belastung

Stadium I: keine Beschwerden wie Luftnot und Schwäche bei normaler Belastung

Stadium III: deutliche Leistungsminderung bei normaler Belastung

Stadium IV: Luftnot im Ruhezustand


Für eine differenzierte Diagnose sind außerdem ein Blutbild, eine Blutdruckmessung, ein Elektrokardiogramm (EKG), Röntgenuntersuchungen des Brustkorbs sowie eine Ultraschalluntersuchung des Herzens notwendig.

Das EKG liefert erste Anzeichen

In einem EKG werden die Herzströme aufgezeichnet. Bei schlechter Durchblutung ist das typische Bild im EKG verändert, da die Herzströme nicht mehr richtig weitergeleitet werden. Ein EKG im Ruhezustand kann allerdings – je nach Schweregrad der Erkrankung – fast normal aussehen. Zur genaueren Diagnose muss der Arzt ein Belastungs-EKG auf einem Hometrainer ähnlichen Gerät durchführen – dem Fahrradergometer. Der Pedalwiderstand wird allmählich erhöht, die Kreislaufbelastung steigt. Aber auch hier ist die Aussagekraft begrenzt: Ist das EKG unter Belastung auffällig, spricht das für eine Herzerkrankung. Ist es hingegen normal, heißt das noch lange nicht, dass der Patient gesund ist.


Ultraschalldiagnostik hilft weiter

Mehr Aufschluss liefert dagegen der Ultraschall. Bei der so genannten Echokardiographie wird ein Ultraschallkopf auf die Brustwand aufgesetzt. So kann der Arzt das Herz in Aktion beobachtet.

Die Ergebnisse dieser verschiedenen Untersuchungen vervollständigen das Bild. Erst jetzt kann der Arzt mit Sicherheit sagen, ob eine Herzinsuffizienz vorliegt oder nicht. Darüber hinaus müssen Vorerkrankungen abgeklärt und eventuell weitere Folgeuntersuchungen durchgeführt werden. Erst dann kann eine sinnvolle Behandlung erfolgen.